Die neue Wohnung

Unsere Wohnung: direkt unter dem Dach und mit den größten Fenstern 🙂

Nachdem uns ja bereits öfters gesagt wurde, dass wir demnächst umziehen und dann auch eigenes Internet haben werden, war es letzte Woche Donnerstag plötzlich soweit. Während dem Mittagessen hieß es auf einmal: Packt eure Sachen zusammen, ihr könnt heute Mittag umziehen…

Wir mussten also, etwas perplex, dass es dann tatsächlich doch so schnell ging, erst einmal alle unsere Sachen zusammensuchen, in die Koffer schmeißen und die Bettsachen irgendwie zusammenrollen. Dann sind wir mit der ersten Ladung Gepäck auf die Suche nach der neuen Wohnung gegangen und fanden sie schließlich im Lehrergebäude, direkt auf dem Schulgelände.

Die neue Wohnung liegt für uns beinahe noch praktischer als die vorherige, einziger Wehrmutstropfen ist, dass Helen und Franzi jetzt leider nicht mehr direkt nebenan wohnen.

Der Weg, denn unser Internet nimmt…

Aber dadurch, dass wir, unglaublich aber wahr, wirklich eigenes Internet haben (die Konstruktion ist sehr faszinierend: Das LAN-Kabel führt von einem anderen Gebäude 5 Meter durch die Luft in unser offenes Wohnzimmerfenster^^), kommen die beiden öfters vorbei um ihre Sachen zu erledigen und wir kommen nun endlich dazu nach und nach die zu den Texten passenden Bilder hochladen, schaut also ab und zu auch nochmal in die älteren Blogeinträge rein 😉

Zur neuen Wohnung: Sie kommt zwar was Sauberkeit angeht lange nicht an die alte heran (die war auch einfach ziemlich neu und Julian meinte schon, es sei die beste Wohnung gewesen, die Freiwillige bisher je gehabt hätten^^), aber sie ist extem groß. Neben einem Wohnzimmer mit Couch und Sofa haben wir noch 3 (!) Zimmer, eine Küche (!) und noch immer ein eigenes Bad. Seit dem Umzug sind wir jedoch erstmal fast jeden Tag damit beschäftigt gewesen die Wohnung zu putzen, angefangen mit dem nackten Betonboden, an den wir uns inzwischen gewöhnt haben, und den Fenstern… Die sind nämlich so voller Staub und Spinnweben dass man beinahe nichts mehr sieht. Im Wohnzimmer sind sie inzwischen sauber.. so sauber, dass man beinahe nicht mehr erkennt, dass überhaupt noch Scheiben drin sind^^

Links: saubere Fensterscheiben – Rechts: dreckige Fensterscheiben

Am schmutzigsten war jedoch (und ist zu Teilen noch immer) die Küche, weil überall altes Fett klebt und das bekommen wir nur sehr schwer ab… aber wir arbeiten uns Stückchen für Stückchen vorwärts und man kann bereits jetzt schon immense Fortschritte erkennen – immerhin kann man nun die Küchentür und den Fenstergriff anfassen ohne für immer daran kleben zu bleiben, die Arbeitsfläche ist benutzbar und aus den Fenstern kann man zum Teil auch schon wieder die gegenüberliegende Flussseite erkennen!!! 🙂

Die Küche

Weil wir seit dieser Woche leider nicht mehr in der Lehrerkantine mitessen können, sind wir über diese eigene Küche (trotz ihres Zustandes) sehr froh: immerhin ist sie mit einer elektrischen Herdplatte und einem Reiskocher ausgestattet – also allem was man benötigt, um Reis mit Tomaten-Ei zu machen ;)… das ist es auch, was es bei uns bisher fast jeden Tag gab, denn die Lebensmittelgrundausstattung die wir an dem Tag vorbeigebracht bekommen haben besteht neben 10kg Reis, 5l Öl, Salz und natürlich viel Geschmacksverstärker aus 2 Paletten Eiern… Anfangs wussten wir überhaupt nicht, was wir mit so vielen Eiern anfangen sollen, aber nach einer Woche ist bereits 3/4 der ersten Palette verschwunden und wir fragen uns langsam eher, wann wir die nächste Lebensmittelfuhre bekommen^^

Zum Rest der Wohnung:

Das Wohnzimmer und Nadja mit „Bonnie Blue“

Das Bad hat noch immer ein WC und eine Dusche… und jetzt theoretisch sogar einem Boiler, der braucht jedoch Strom und die Steckdose im Bad sieht nicht mehr besonders vertrauenserweckend aus: Sie ist etwas angekohlt und geschmolzen, d.h. wir bleiben doch lieber bei der täglichen kalten Dusche^^

2 der 3 Zimmer sind wieder unsere Schlafzimmer – wir haben noch immer ziemlich große Betten mit eigener Matratze und Bettzeug… die Matratze ist zwar nur noch 5cm breit und hart, aber im Vergleich zur Situation mancher anderer Freiwilligen ist das wahrer Luxus: Das Wochenende über waren wir ja in Liuku und die Freiwilligen dort haben zum Teil nur ein hartes Brett als Matratze und schlafen in ihren Schlafsäcken. Abgesehen davon gibt es keine weiteren Möbelstücke in den Zimmern und bei mir fehlt ein Fenster, aber das stört mich zum Glück nicht sonderlich, denn ich schlafe ja auch in Deutschland immer bei offenem Fenster… ich mache mir nur manchmal Gedanken darüber ob es nicht vielleicht doch reinregnen könnte (denn hier regnet es ja ziemlich viel), aber bisher fällt der Regen immer schnurgerade nach unten und wird nicht durch irgendwelchen Wind angepeitscht^^… Interessant wird es auch im Winter, aber hier soll es ja nicht kälter als 0° Grad werden, deshalb denke ich, ist das auch dann noch ok^^

Das dritte Zimmer wurde von uns vorerst zu einem Kleidertrockenraum umfunktioniert und wird wahrscheinlich als Lagerraum für die Kleiderspenden dienen, die wir später ja in den Bergdörfern verteilen wollen und von denen wir bereits einige Kisten aus Liuku mitgebracht haben 🙂

Das schönste an der Wohnung ist insgesamt wahrscheinlich der Blick, der zwar momentan etwas durch die Straßenbauarbeiten am gegenüberliegenden Hang getrübt, aber ansonsten unglaublich ist – wir können so ziemlich das ganze Tal überblicken 🙂

Blick aus Nadjas Fenster auf die Schule und das Tal runter

Selbst bei schlechtem Wetter kann der Ausblick faszinierend sein… wie die Berge in den Wolken verschwinden…

Blick aus der Küche über Liuku und den Nujiang

One Response so far.

  1. Susi sagt:

    Hey Nina,

    auf meine Mails kam ja bisher nichts zurück und ich glaube auch, dass die nicht angekommen sind, hätte nicht gedacht, dass in China nichtmal gmail-E-Mails zugestellt werden 😉 Ich lese jedenfalls fleißig den Blog und ich denke, so wie ihr so berichtet, dass es euch ganz gut gefällt und ihr habt’s mit der Wohnung ja auch gut getroffen 🙂 So, ich würd mich freuen, wenn du dich mal wieder melden könntest 🙂 Kannst mir ja auch mal deine neue Chinahandynummer zukommen lassen 🙂
    Liebe Grüße,
    Susi

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