Backe, backe Kuchen!

Fr, 12. Juli – Nachdem die Regierung unsere schönen Pläne etwas durchkreuzt hatte, kamen wir am Donnerstag, also einen Tag später als geplant, doch noch zu Aluo. Allerdings mussten wir noch bis Mittag warten, da man uns noch die Nu-Trachten anpassen wollte.

Morgens gingen wir also erstmal mit Max und Jonas frühstücken: Yakbuttertee (an den Nadja sich auch nach einem Jahr nicht gwöhnt hat^^) und ganz viel frisches, heißes Baba mit Tofupaste. Mmmmh! Danach brachten wir die beiden zum Bus und chillten uns in den Park um ein paar Anrufe zu tätigen: „Wie sieht das aus, erinnert ihr euch noch daran, dass ihr uns Trachten versprochen habt? (Immerhin ward ihr gestern auch schon etwas angeheitert…) Können wir die vielleicht jetzt schon anpassen lassen, wir wollten nämlich noch Freunde besuchen…“ Sofort schickte das Bildungsministerium Sofia, um uns zu dem Trachtenladen zu bringen, machmal können sie ja wirklich schnell sein…

Wir liefen also los und dachten im Stillen bereits „hmmm…ist das jetzt…?“ – „ja, es ist!“ Schon standen wir wieder bei der Trachtenomi, die wir in den vergangenen Wochen bereits mehrfach aufgesucht hatten:

Nina hat sich eine tibetische Tracht bestellt (1. Mal), unsere Schule hat uns beiden eine Lisu-Tracht geschenkt (2. Mal)…

Nina und Nadja in den Trachten der Lisu-Minderheit vor dem Schulgebäude

Hier in unseren neuen Lisu-Trachten vor dem Schulgebäude…

... und auf unserem Dach :)

… und auf unserem Dach 🙂

…beim Abholen der Lisu-Tacht haben wir uns in einen kurzen tibetischen Männerrock verliebt und ihn als „Gongshan-Uniform“ auserkoren (3. Mal) und jetzt dann auch noch die Nu-Tachten!

Sie lachte genauso darüber wie wir, dann nahm sie die paar Maße, die sie noch nicht hatte (nicht so viele^^) und ließ uns die Stoffe aussuchen und bereits am nächsten Morgen konnte Nina dann ihre Tracht abholen (wir anderen mussten leider noch etwas warten, weil noch einige andere große Bestellungen vor uns dran waren, aber inzwischen haben wir sie auch abholen können) 🙂

Danach packten wir rasch unsere Sachen zusammen, neben einer halben Packung Eier, einer Tüte Mehl, Zucker, einem Kilo Yakbutter (als wir die kauften wurden wir ganz erstaunt gefragt, was wir denn mit so viel Butter machen würden, etwa alles essen?… wir kaufen ja auch immer mal wieder welche für die anderen Freiwilligen^^) und Dr. Oetkers Backpulver war das nicht mehr viel und warum wir das wohl einpackten? Es kann doch wohl nur einen einzigen Grund geben?… Ja! Aluo hat einen Backofen! Als wir ihn das erste mal sahen konnten wir es kaum glauben, immerhin ist Dimaluo nicht gerade der größte Ort in dem wir hier in China waren, und zugegeben, er ist nicht besonders groß, aber er erfüllt seinen Zweck wunderbar.

Also belagerten wir als erstes nach unserer Ankunft die Küche und das Ergebnis war ein Limettenkuchen, der sich sehen (und essen ;)…) lassen konnte! Die chinesischen Touristen die noch im Hostel untergebracht waren fragten Aluo am nächsten Morgen ganz begeistert was das denn sei und wie man es zubereiten würde und er erklärte da müssten sie uns fragen 🙂

Franzi und Helen bei der Zubereitung.

Franzi und Helen bei der Zubereitung.

Der fertige Kuchen!

Der fertige Kuchen!

Leider war aus der Gruppe der 8 Tibeter (die tags zuvor, aufgrund unserer Einladung, nach Dimaluo gefahren war) nur noch Rosie (der Ex-Dreadlock-Tibeter) übrig geblieben, aber er hatte seine Musikinstrumente (Trommeln und Xianzi) trotzdem dabei und so verbrachten wir noch einen gemütlichen letzten Abend in Dimaluo.

 

By the way: Das Rätsel um ‚Kartoffel‘ ist nun auch gelöst!

Sandra (eine Mitarbeiterin der französischen Hilfsorganisation, die in den Bergdörfer geht und Käse zubereitet und immer auf ihren Zwischenstops in Gongshan bei uns vorbeischaut) erzählte uns einmal von einer sehr lustigen Begebenheit: Sie bauen irgendwo auf dem Berg gerade einen Shelter (eine Schutzhütte für Wanderer über die Berge) und eines Tages tauchte ‚Tudou‘ (zu deutsch: Kartoffel) bei ihnen auf und erklärte sie würde jetzt ein paar Tage bei ihnen wohnen. Punkt. „Ok, wie siehts denn aus, kannst du vielleicht Feuer machen?“ „Nein.“ „Kannst du kochen?“ „Nein.“ „Mmmmh… Dann wirst du es jetzt wohl lernen müssen.“ „Nein, ich bin doch keine Hausfrau!“

Wie das damals ausgegangen ist wissen wir gar nicht so genau, aber man stelle sich unsere Überraschung vor, als die Frau, die gerade bei Aluo in der Küche aushalf, plötzlich von Rosie mit ‚Tudou‘ angeredet wurde! Wir wissen gar nicht, was interessanter ist, wie sie zu Aluo gekommen ist/was sie da gerade macht, dass sie anscheinend kochen gelernt hat, oder dass sie scheinbar wirklich Kartoffel heißt…^^

Wobei auch wir inzwischen zum Teil unsere Essensspitznamen bekommen haben: Helen ist 南瓜 (Kürbis), Xiyu ist 玉米 (Mais) und Nadja heißt inzwischen 辣椒 (Paprika/scharf)…^^

Leave a Reply