Wie wir den Regierungschef von Gongshan trafen…

Fr, 18.Oktober 2012 – … und weitere Updates aus dem kalten aber sonnigen Nujiangtal 😉 Der Titel sagt es schon, gestern war ein sehr sehr interessanter Tag. Angefangen hat es aber Mittwochabends, als Mr. Zhao mich anrief und von einer Einladung des Werbechefs der Nujiang Newspaper erzählte, die nicht klang, als ob man sie ablehnen sollte. Obwohl eigentlich eine Skypekonferenz angesetzt war, standen Helen und ich also kurz nach acht mit Mr. Zhao auf dem Schulhof und warteten. Und warteten. Ca. eine halbe Stunde später nahmen wir dann ein Taxi zu einem KTV, wo man uns in einen noch leeren Raum brachte. So langsam fingen wir an, uns zu fragen, ob denn noch jemand kommen würde, erstmal durften wir jedenfalls für uns selbst singen, wobei die Auswahl englischer Lieder ziemlich beachtlich war. Irgendwann tauchte dann ein Kollege von Mr. Zhao auf, der deutlich besser als letzterer singen konnte und mit dem ich mich eine Weile unterhielt. Unterdessen wurde es später und später und um halb zwölf überlegten wir schon, wie man am geschicktesten nach Hause fliehen könnte, als dann plötzlich doch noch der Gastgeber auftauchte. Der entpuppte sich als sehr freundlicher, etwas angetrunkener Mann mittleren Alters, der erstmal mit uns anstieß (ausnahmsweise hatten wir beide Cola bekommen) und uns einlud, einmal mit ihm nach Lijiang zu fahren, wo er herkommt. Wir unterhielten uns noch etwas, dann verabschiedeten Helen und ich uns von He Jun Jiang (das ist sein Name) und wurden nach Hause gefahren, damit wir endlich ins Bett konnten.

Gestern nachmittag rief Mr. He mich dann an und lud uns zum Abendessen ein. Sein (sehr netter) Fahrer holte uns also um halb sechs ab und fuhr uns zu einem Ort etwas außerhalb von Ci Kai, wo es einige Fischteiche gab und in einem abgetrennten Raum bereits Mahjongg gespielt und getrunken wurde. Diesmal war es wieder Bier, mit dem wir mit allen anstießen. Einige der Anwesenden waren ziemlich hohe Beamte, z.B. der Vizebürgermeister von Bing Zhong Luo, der Deutschland mag, weil Marx von dort kommt. Als es dann ans Essen ging, kam der Regierungschef von Gongshan, Mr. Ma, hinzu, außerdem die sehr nette Dolmetscherin Claire. Es gab Hotpot mit leckerem, sehr teurem (1000Yuan! pro Fisch) Fisch und Pilzen und auch das Tischgespräch war dank des redefreudigen Mr. He (vom Nujiang Newspaper) recht lebhaft. Als alle satt waren, fuhren wir dann zu einem Hotel mit KTV, wo dann gesungen, weitergetrunken und geredet wurde. Gegen halb elf verließen wir die Gesellschaft, nicht ohne noch einmal mit dem Regierungschef anzustoßen, der uns schon gebeten hatte, bei jeglichen Problemen uns an ihn zu wenden. Einer der Gäste, auch ein Beamter, fuhr uns nach Hause und kaufte Nadja unterwegs noch Medizin, damit sie nächstes Mal auch mittrinken kann ;). Auch Mr. He fuhr mit und lud uns für das Wochenende irgendwohin ein, als ich ihm sagte, dass wir nach Dimaluo wollten, meinte er sofort, er würde mit uns fahren und ein Treffen mit dem Schulleiter der dortigen Grundschule arrangieren. Unsere ursprünglichen Wochenendpläne waren somit etwas durcheinandergeworfen, aber vielleicht ist das gar nicht schlecht so, man wird sehen.

Leider hatten wir bei der ganzen Aktion keine Kamera dabei, daher ist das Artikelbild von einer Veranstaltung an unserer Schule am Mittwochmorgen. Zur Feier eines Jubiläums gab es einen kleinen Wettbewerb, bei dem Vertreter jeder Klasse was vorsangen oder rezitierten, einige waren dafür in Minderheitentrachten gekleidet und einfach nur unglaublich süß!

Meine Fünftklässler warten auf ihren Auftritt 😉

3 Responses so far.

  1. Lynn sagt:

    你們的應酬還真不少呢! 🙂 有機會多練習幾首中文流行歌曲吧,免得下次去KTV無聊!!

    • Nina sagt:

      已经会一首歌的副歌:“贡山天蓝蓝,贡山水绿绿,贡山小伙帅啰,贡山姑娘美啰!“ ;)http://v.youku.com/v_show/id_XMjU2NTA4MDM2.html 视频是在贡山的丙中洛拍的

  2. Robert sagt:

    Zum Thema was Chinesen in Deutschland schätzen: Im Economist gab es vor einiger Zeit einen Artikel über die chinesische Version der Grand Tour of Europe: Statt nach Heidelberg und Rothenburg (wie die Japaner) gehen die Chinesen eher nach Trier (Geburtshaus von Marx) und Metzingen (Hugo Boss 🙂 )

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