Von Shangri-La nach Chengdu

Mi, 24. Juli – Do, 25. Juli – Susi

Heute Morgen war gegen 9 aufstehen. Wie immer war Nina vor mir munter, und weckte mich dann, da heute unser letzter Tag in Shangri-La war, hieß es dann Sachen packen und auschecken. Unser Flug nach Chengdu am Abend sollte um 22 Uhr losfliegen und wir beschlossen gegen halb 8 ein Taxi zum Flughafen zu nehmen. Wir packten also unser Zeug, gaben es vorne ab und checkten aus und machten uns dann auf die Suche nach etwas Essbarem. Es gab wieder die Art Fladenbrote und dazu Yakbuttertee. Ich muss sagen, meins ist es nicht, ich kann mir vorstellen, dass sich Leute sicher da reinlegen würden.. aber ich muss ihn nicht unbedingt haben. Naja, danach ging es zu einem Tempel im Ort mit einer riesigen Gebetsmühle. Wir haben leider nicht genug Leute gefunden, um sie zu drehen.

Anschließend wollten wir in das Museum vom Einmarsch der roten Armee. Nina meinte es wäre einfach nur total lustig, weil man es einfach nicht ernst nehmen kann, aber das hatte auch gerade zu. Nun war es mittags um 12 und wir beschlossen nochmal die Hügel um den Ort zu erkunden, auf denen auch Tempel waren. Das taten wir dann auch, wir suchten ein wenig und fanden dann einen Wegweiser zum „Hühnertempel“. Als wir oben angekommen waren, war sehr schnell klar, woher der Name kam, es gab viele Hühner, alles war recht hübsch dort oben, viele viele viele Gebetsfahnen. Nachdem wir den Fahnen folgten kamen wir in einen kleinen Wald, wo wir einer Einheimischen begegneten, die Pilze oder derartiges suchte. Irgendwelche Bodenpilze… Naja, wir stellten bald fest, dass dann nichts mehr kommt und gingen den Hügel wieder herunter.

Susi vor einem Zelt aus Gebetsfahnen

Susi vor einem Zelt aus Gebetsfahnen

Wir überlegten uns, dass wir ja nochmal aus der Altstadt rauskönnten und Eis essen könnten. Wir gingen also hinaus und kamen wieder an dem Kiosk vom Tag vorher an, jeder suchte sich ein Eis aus und dann waren wir wieder bei diesem Tibetladen und da lächelte mich so eine Gebetsfahne an… Ja, sie ist nun in meinem Besitz 😀 Dann gings wieder zurück zum Hostel, wo wir dann nochmal versuchten den Bericht auf dem Blog hochzuladen vom Tag vorher, diesmal hatte es geklappt und dann machten wir uns auf den Weg zum „Arro Khampa“, dem Restaurant, das wir am Tag vorher gesucht hatten, beim Erkunden der Stadt hatten wir es dann doch noch gefunden. Dort bestellten wir jeder etwas zu Essen, Nina gebratene Nudeln mit Yakfleisch und ich bestellte gebratenes Yak a la calzone oder so. Letztendlich war es gefülltes Brot was ein wenig vom Geschmack her an Flammkuchen erinnerte. Dort saßen wir eine Weile, redeten über Gott und die Welt und dann war es Viertel 8 und wir beschlossen dass wir uns langsam auf den Weg machen könnten zurück zum Hostel um unsere Sachen zu holen. Das taten wir dann auch und als wir dann an der Hauptstraße ankamen, kamen viele Taxis vorbei, aber alle besetzt. Als dann die ganzen leeren Taxis kamen, hatten wir gerade einen Taxifahrer auf 25 Yuan runtergehandelt.. Für den Preis fuhr er uns dann auch zum Flughafen. Dort waren wir dann viel zu früh, der Check-in hatte noch nichtmal geöffnet… Nach etwa einer Stunde rumsitzen machte der auf. Wir stellten uns erst an die kürzere Schlange an… Schade, war die erste Klasse, also nochmal. Als wir dann drankamen und unsere Bordkarten hatten, ging es auch schon weiter zum Sicherheitscheck. Dort wollte ich meinen Brustbeutel mit allen wichtigen Unterlagen abmachen, den ich ja immer unter dem Oberteil trage, damit der nicht einfach geklaut werden kann. Der Angestellte bedeutete mir gleich, dass ich das nicht machen soll, ich zeigte ihm, dass da noch der Beutel dran hing.. und dann wars ok, Nina und ich vermuten er dachte, ich wollte meinen BH ausziehen oder so.. weil der ja auch schwarze Träger hat, keine Ahnung, aber eine lustige Vorstellung ist es schon 😀 Nach weiterem Warten und Stadt-Land-Fluss spielen und Chinesen beim Kartenspielen zugucken konnten wir einsteigen. Eine Weile blieb der Fensterplatz neben uns frei, wir hofften dass niemand kam, dass ich ans Fenster rutschen konnte, aber es kam jemand, mist. Naja, wir hoben 10 min früher ab und es dauerte nicht lange bis die schon wieder erloschenen Anschnalllampen wieder angingen… Turbulenzen.. ich war kurz davor mein Testament zu schreiben… aber letztendlich landeten wir dann doch sicher in Chengdu, puh. Dort wurden wir dann von Ninas Onkel erwartet. Wir fuhren dann mit dem Auto vom Flughafen zu dem Onkel, wo wir dann relativ bald auch ins Bett gingen.

 

Diesen Morgen war wieder recht entspannt alles. Wir schliefen relativ lange und dann begann der Tag. Wir waren noch eine Weile in der Wohnung mit Ninas Onkel und dann gingen wir am späten Vormittag in das Restaurant von Ninas Onkel und ihrer Tante. Dort gab es Essen.. viel Essen… sehr viel Essen.. ich glaub ich kann nach dem Tag kein essen mehr sehen.. 😀

Das Restaurant von Ninas Onkel

Das Restaurant von Ninas Onkel – „Just eat“!

Essen mit Gabel!
Essen mit Gabel!

Erst gab es Obst, dann gab es Erdnüsse, dann gab es Spaghetti Bolognese, dann gingen wir 2 Läden weiter und es gab Eis – taiwanesisches Eis. Man hat einen Kern aus purem Eis und dann Mangosirup und etwas puddingartiges drüber. Es war ein riesengroßer Berg. Danach fuhren wir mit einem Fahrserviceauto etwa eine Stunde aus der Stadt raus zu einer Bewässerungsanlage. Das heißt man hatte einen Berg auf dem man rumwandern konnte, wieder mit einigen Tempeln und irgendwann kam man an den Fluss, der durch einen Damm halbiert wurde und konnte über eine Hängebrücke auf die andere Seite.

Die Dujiangyan-Bewässerungsanlage

Die Dujiangyan-Bewässerungsanlage versorgt Chengdu seit über 2000 Jahren mit Wasser

Ein Tempel auf dem Berg

Ein Tempel auf dem Berg – die Götter waren anscheinend mit den Erbauern der Anlage

Über den Kanal führte eine - echt chinesische - Hängebrücke!

Über den Kanal führte eine – echt chinesische – Hängebrücke!

Es war wunderschönes warmes, trockenes Wetter, so wie wir es garnicht kannten, aber auch im Laufe des Nachmittags fing es an zu regnen.. zu früh gefreut. Naja, nach ein wenig herumwandern kamen wir wieder zum Ausgang, eigentlich sollte um 6 die Fahrerin da sein.. war sie aber nicht, Ninas Onkel rief nochmal an, sie meinte, es dauert noch. Wir warteten also.. bis Viertel 8, dann kam sie endlich. Morgen fliegt Ninas Onkel nach Taiwan, eigentlich wollte er sie buchen, damit sie ihn zum Flughafen bringt, aber das ließ er bei der Pünktlichkeit dann doch sein. Während wir warteten, wurde ich wieder ein paarmal fotografiert, lustig, dass die Leute glauben ich kriege es nicht mit, so offensichtlich, wie sie es machen… Naja, sollen sie machen.. Dort waren auch einige Musikanten, die sich gegenseitig übertönten, das Saxophon gewann.. Jedenfalls ging es anschließend zurück zu den Restaurant. Dort wurden wir schon erwartet und bald gab es auch Essen, es gab taiwanesisches Steak, die Soße war sehr pfeffrig, wodurch sie mir fast schon etwas zu scharf war, aber naja, war lecker. Ich dachte danach ich muss platzen und dann hieß es: es gibt Eiscreme! Schon wieder? Ich bin satt, nein wird hier nicht akzeptiert. Also gab es Eis, wieder ein Riesenberg, aber nach einer Schale streikte ich. Dann unterhielten sich alle am Tisch über die Reisepläne, ich saß nur da als Deko, mitreden konnte ich ja nicht 😀 Ich verstand immer mal ein einzelnes Wort, aber das reichte meist nicht aus. In der Runde hatte ich schnell den Namen „Ting bu tong“ oder so ähnlich geschrieben weg, was so viel bedeutet wie: ich verstehe nicht, in der Tat treffend, hatten sie auch teilweise Probleme mit der Aussprache von Susi. Naja, gegen 10 oder so ging es dann auch wieder in die Wohnung, dort wollt eich eigentlich noch Wäsche waschen, aber es wurde dann angeboten, dass die Wäsche doch in der Waschmaschine gewaschen werden könnte, fand ich gut 😀

One Response so far.

  1. Vera sagt:

    Brrr, Yakbuttertee^^

    Anna und ich hatten bei der größten Gebetsmühle Chinas mehr Glück, siehe Video:
    https://www.dropbox.com/s/20807tcqzzhrtae/DSCF6727-gedreht.wmv

    Das Gebetsfahnenzelt sieht aber cool aus, war das beim Hühnertempel? Den haben wir damals vergeblich gesucht. Dafür waren wir bei einem kleinen verlassenen Tempel auf einem Hügel mitten in der Stadt und haben auf einer Wiese hinter unserem Hostel einen verwesten Yakschädel gefunden, schön gruslig^^

    Die Beschreibung vom taiwanischen „Shaved Ice“ macht mich total neidisch, was würde ich dafür geben hier auch so Eis zu haben! Klingt aber als hättet ihr eine tolle Zeit in Chengdu gehabt – und dass die Verwandtschaft euch mit Essen überhäuft war ja klar 🙂

    Wünsch euch noch eine gute Reise und freu mich auf weitere lange Berichte!
    lg, Vera

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