Mit Giovanni durch Chengdu

Fr, 26. Juli – Eigentlich wollten wir am Freitag zum Qingchengshan, einem Berg in der Nähe Chengdus mit ganz vielen Treppen, so eine Art Übung für den Emei. Nachdem wir uns morgens gemütlich fertiggemacht hatten und mit einem Tuctuc zum Schnellzugbahnhof getuckert waren, sahen wir aber, dass erst nachmittags um halb drei ein Zug dahin fahren würde… schade wars! Also fuhren wir stattdessen zurück zum Restaurant meines Onkels (das sie immer nur als „店“ – „Der Laden“ – bezeichnen) und chillten ein wenig unter dem Ventilator. Kurz nach dem Mittagessen kam dann Ayuan vorbei, ein Student der hiesigen Universität, der mit meinem Onkel und meiner Tante befreundet ist. Er wollte uns zusammen mit seiner Freundin Juanjuan die schönsten Flecken Chengdus zeigen. Nebenbei konnten wir noch das Verkehrsnetz Chengdus ein wenig kennenlernen… in die Stadt gings mit der U-Bahn. Da gabs erstmal eine Sicherheitskontrolle, dann kaufte man an einem schicken Touchautomaten Tickets und kam durch die Absperrung, alles etwas ähnlich wie die Schwebebahn in Taipeh. Die Fahrt dauerte dann ca. eine halbe Stunde, sodass man sich schön an die Klimatisierung gewöhnen konnte, dementsprechend ächzten wir, als wir hinaus in die schwüle Hitze kamen.

Das erste Ziel war die Kuanzhai-Xiangzi (宽窄巷子), zwei parallele Straßen, die alte (auf alt gemachte?) Häuser mit ganz vielen Tourishops, Essen, etc. beinhalten. Manche der angebotenen Dinge waren ganz lustig, wie z.B. Lollis in Tierformen aus Karamell, die live gemacht wurden. Wir holten uns einen Schmetterling bzw. eine Libelle und lutschten beim Weiterschlendern daran.

Der Karamellkünstler

Der Karamellkünstler…

...und sein Werk

…und sein Werk

Der nächste Ort war dem ersten sehr ähnlich, auch alles für die Touristen und das liebe Geld. Zum Glück hatte Ayuan Interessanteres zu erzählen, als die Läden in den Schaufenstern hatten… 😉 Er wird nächstes Jahr seinen Abschluss machen und will danach für eine Weile nach Italien, nach Mailand. Daher lernt er seit einem Monat Italienisch und wir konnten immerhin ein paar Brocken austauschen (auch wenn keiner von uns wusste, was „ich spreche kein italienisch“ auf italienisch heißt…;) ). Sein italienischer Name ist Giovanni. Außerdem erzählte er von seinen Reisen durch China, u.a. eine Fahrradtour nach Tibet im letzten Sommer (will auch!!!). Viel Gesprächsstoff, auch während der nächsten Besichtigung, dem Wuhouci, der dem Königreich Shu (Liu Bei) aus der Geschichte der drei Reiche gewidmet ist. Da drin konnte man auch riesige, etwas unbequeme Holzmöbel erwerben, was wir natürlich nicht taten, zum ausruhen waren sie aber ganz nett. Nun war die Tour auch schon fast am Ende, wir wollte noch etwas Kaltes trinken, was sich als gar nicht so einfach herausstellte.. letztlich nahmen wir ein Taxi zum Tianfuplatz und landeten im Pizzahut. Naja, die Smoothies dort waren kalt und sehr lecker. Danach verabschiedete sich Giovanni schon, da er seine Freundin zum Bahnhof bringen wollte. Wir tauschten noch E-mailadressen etc. aus, dann blieben wir alleine zurück im schön klimatisierten Restaurant.

Die ganze Truppe

Die ganze Truppe: Ayuan (Giovanni), Juanjuan, Nina und Susi (v.l.n.r.)

Nicht lange danach wagten wir uns aber doch wieder hinaus, weil ich noch eine CD kaufen wollte, in einem Buchladen wurden wir auch fündig. Dann hieß es nach Hause kommen und das wollte wir auf eigene Faust mit der Ubahn versuchen. An der Sicherheitskontrolle mussten wir erstmal einen Schluck aus der Wasserflasche nehmen, um zu beweisen, dass es kein Sprengstoff war (?!!!!), danach quetschten wir uns mit tausend anderen Chinesen in die Ubahn. Wir standen zwar die ganze Fahrt aber schafften es dann auch selbstständig zurück zum Laden. Ha!

Nachdem wir so die Generalprobe für den nächsten Tag (da wollten wir alleine mit der Ubahn in die Stadt und Micha treffen, um nach Leshan zu fahren) bestanden hatten, konnten wir beruhigt essen, packen und schlafen gehen.

One Response so far.

  1. punguin sagt:

    „Non parlo l’italiano“ 😉

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