Di, 09. April – Hier kommt der Bericht von unserer Kleiderverteilung in Dimaluo letzten Sonntag, am 07.04. Die ganze Sache hatten wir angefangen zu planen, als Franzi und ich in den Ferien bei Aluo gewesen waren. Nachdem wir vom Zwischenseminar eine Menge Kleidung mit nach Gongshan gebracht hatten, ging dann alles ganz schnell. Vor etwa zwei Wochen trafen wir uns mit Aluo und er erzählte, dass er etwa 20 arme Familien aus den Bergdörfern herausgesucht hatte, gemeinsam legten wir dann den 07. April als Termin fest, da Nadja und ich dieses Wochenende frei hatten.
Am Samstag ging es los: Unser Fahrer, den wir liebevoll „Gnom“ nennen, kam gegen fünf Uhr abends (mit einer Stunde Verspätung, wie für ihn üblich) auf den verlassenen Schulhof der Grundschule gekurvt, wo wir bereits mit den Kleidersäcken und – kartons warteten. Wir packten alles in den Kofferraum, kletterten in den Minibus und los ging’s. Die Fahrt nach Dimaluo war holprig, aber erstaunlich kurz (verglichen mit Erinnerungen von endlosen Schlaglöchern…). Etwas verwundert hielt unser Fahrer vor der Baustelle, hinter der sich „Aluo’s Guesthouse“ verbirgt.
Nachdem wir Aluo begrüßt und alles hineingeschafft hatten, fuhr der Gnom wieder nach Gongshan. Wir machten noch einen kleinen Spaziergang durch das Dorf, bevor es dann leckeres Essen gab. Helen, Nadja und Xiyu waren danach schon so fertig, dass sie ins Bett gingen, Franzi und ich blieben noch, als ein paar Tibeter vorbeikamen. Den Rest des Abends spielten sie (und wir 😉 Erhu und Trommel, sangen, unterhielten uns und spielten Trinkspiele. Franzi und ich brachten ihnen bei, „Schere, Stein, Papier“ zu sagen, was auf tibetisch in etwa heißt: „Abends mit schmerzhaften Beulen das Schwein umwerfen“ … … Als genug Schweine umgeworfen waren, gingen auch wir ins Bett^^
Am Sonntagmorgen ging es nach dem Frühstück (Baba, hartgekochtes Ei und Yakbuttertee, mmmh:)) in die Kirche. Diesmal war kein Priester da, also sprachen Gemeindemitglieder, unter anderem auch Aluo.
Als der Gottesdienst vorbei war, gingen wir zurück und fingen in einem großen Raum in Aluos Haus an, die Kleider auszubreiten. Dann warteten wir auf die Ankunft der Familien aus den Bergdörfern: Wir hatten mit ca. 20 Familien gerechnet, letztlich kamen aber nur zwölf. Für die eigentliche Verteilung befragten wir die Leute nach Anzahl, Geschlecht und Alter ihrer Familienmitglieder und gaben ihnen dann an den einzelnen „Ständen“ die entsprechende Kleidung mit: Meist für jedes Familienmitglied je ein dickes und ein dünnes Oberteil sowie eine Hose. Oft kannte Aluo die Familien auch, so konnte er uns sagen, wer besonders bedürftig war, also mehr Kleidung gut gebrauchen konnte, wie groß die Kinder waren etc. Das Ganze ging ziemlich gut und zügig vonstatten: Neben uns vieren und Aluo half auch Sandra (die Französin, die wir an Ostern in der Kirche getroffen haben), Xiyu machte Fotos. Gegen fünf Uhr waren wir dann fertig, packten zusammen, aßen zu Abend mit Aluo und seiner Frau, warteten noch eine Weile auf unseren Fahrer und ruckelten dann wieder nach Hause. Insgesamt sind wir zufrieden mit dem Ergebnis der Verteilung, planen allerdings, bald nochmal hinzufahren, um die restlichen Familien versorgen zu können (ursprünglich war morgen geplant, aber wegen starkem Regen vertagen wir das). Und hier kommen Xiyus wundervolle Bilder (ganz unten ist die gesamte Galerie zu sehen):
Auf dem Bild wo Aluo den Familien das Prozedere erklaert, habe ich auch seine Huendin gesehen. Ist sie immer noch so verfressen? Typisch Retriever 🙂
那些燦爛的笑容,真是最大的回饋啊!
辛苦了,繼續加油! 🙂