Gongshans 1. English Corner

 

Gongshans 1. Englishcorner!

Gongshans 1. Englishcorner! Xiong Fei stellt uns vor.

Mo, 5. November 2012 – Am Samstag war der große Tag gekommen… die erste English Corner für Gongshan! Helen und ich waren früh auf den Beinen, um Franzi zum Bus nach Fugong zu bringen (sie holte Kleidung für die Kleiderverteilung am Dienstag ab). Dann holten wir Frühstück und tibetisches Fladenbrot (Baba), das sehr lecker zu Banane und Honig passte. Danach setzten wir uns raus in die Sonne und malten Flaggen – für die erste English Corner hatten wir nämlich das Thema „Where are you from?“ geplant. Wir malten und malten… erst große Flaggen von neun Ländern (Deutschland, China, USA, Großbritannien, Frankreich, Kanada, Australien, Brasilien und Russland), dann Miniflaggen von den selben Ländern, mit denen wir Obstsalat spielen wollten. Vor allem die Sterne der US-Flagge und der australischen Flagge (siebenzackige Sterne, wer denkt sich denn sowas aus?!) waren ziemlich fummelig. Wir malten für jedes Land vier Miniflaggen und schrieben viermal den Ländernamen auf ein Kärtchen (Idee: Partner finden), das macht nach Adam Riese 72 Kärtchen, jedes sorgsam mit Klebeband laminiert. „Viel zu viel!“, dachten wir…

Sie reichten nicht.

Kurz vor der English Corner wurde es nochmal stressig, weil wir ab ungefähr zwei Stunden vorher keinen Strom und kein Internet mehr hatten (er kam fünf Minuten, bevor wir losgehen wollten). Die kleine Powerpoint-Präsentation über Deutschland, ein Werk von drei Minuten, war daher etwas improvisiert. Dann standen wir vor dem Klassenraum und immer mehr Schüler kamen angelaufen… dann zogen wir in das (ziemlich große) Klassenzimmer und es wurden immer noch mehr Leute.. Schließlich mussten wir hinten noch Hocker für die letzten Ankömmlinge aufstellen.

Unsere Schüler

Der Raum wurde voller und voller…

Dann ging’s los! Eine Vizeschulleiterin übernahm den Anfangspart mit einer kurzen Erklärung der Regeln, dann stellte Xiong Fei uns kurz vor, dann waren wir dran. Wir fingen an mit einem Lied: „We are young“ von Fun mit Gitarre. Etwas schief, aber ganz okay 😉 Dann begannen wir, die einfachsten Konversationen zu üben. Allerdings hatten wir ja größtenteils Schüler da, die das schon konnten. Trotzdem gingen wir durch die Reihen und hörten uns „My name is… “ an.

Bonnie Blue war natürlich mit von der Partie - Wir singen "We are Young"

Bonnie Blue war natürlich mit von der Partie – Wir singen „We are Young“

Der nächste Teil drehte sich dann um die Länder. Ich stellte meine Präsentation über Deutschland und Heidelberg vor (die Heidelbergbilder entlockten den Teilnehmern bewundernde „Ah!“s und „Oh!“s). Dann zeigten wir unsere Länderflaggen, brachten ihnen die englischen Ländernamen bei und ließen sie die Länder auf einer großen Weltkarte suchen. Dabei tat sich ein Erdkundecrack besonders hervor, er konnte sogar auf Anhieb Deutschland und Frankreich finden! Die nächste Aufgabe bestand darin, unsere neun Länder nach ihrer Größe zu sortieren. Das ging auch relativ problemlos, nur bei der Frage, ob China oder die USA das drittgrößte Land der Welt sind, waren wir uns uneinig (im chinesischen Wikipedia steht tatsächlich China als Drittes, rechnet man aber alle Territorien mit ein, sind die USA größer).

Eifriges Sortieren - so ganz stimmt das noch nicht! ;)

Eifriges Sortieren – so ganz stimmt das noch nicht! 😉

Nach soviel Erdkunde war wieder Zeit für ein Lied gekommen – natürlich das Lieblingslied aller Chinesen: „Baby“ von Justin Bieber! Gerade die Mittelschüler konnten es auch schon ziemlich gut singen. Wir gingen den Text der ersten Strophe und des Refrains mit ihnen mehrmals durch und sangen dann sowohl zu der Originalversion als auch zu Gitarre. Folge: Den ganzen Abend spukte „Baby, baby, baby, oh!!“ in meinem Kopf herum… aaaargh! Jaja, was tut man nicht alles… 😉 Wobei es schon sehr lustig war, als dann der ganze Raum lauthals den Refrain sang! Wer weiß, vielleicht mögen wir das Lied am Ende des Jahres sogar…

Nun war noch etwas Zeit geblieben, die Miniflaggen einzusetzen. Wir konnten allerdings schon sehen, dass Obstsalat oder auch schon Partnersuche in einem heillosen Chaos enden würde. Also teilten wir sie erstmal aus, wobei wir feststellten, dass es zu wenige waren. Zum Glück hatten wir noch die großen Flaggen, also durfte der Rest vorkommen. Wir sagten daraufhin ein Land auf chinesisch und alle, die dieses Land hatten, sollten aufstehen, dann wiederholten wir es gemeinsam auf englisch.

Und ehe wir es uns versahen, war es halb acht. Xiong Fei ermahnte zum Schluss nochmal die Schüler, die nicht zugehört hatten, und entließ dann die Meute.  Zurück blieben wir, mit gemischten Gefühlen. Pete, der auch dabei gewesen war, war vollkommen begeistert von uns 😉 Wir selbst befanden, dass es durchaus chaotischer hätte laufen können. Insgesamt glauben wir, dass die Teilnehmer durchaus Spaß hatten und vielleicht sogar etwas gelernt haben. Nächstes Mal wollen wir aber fragen, ob wir mehr Räume bekommen und wollen die Gruppe dann aufteilen. Außerdem hoffen wir auf mehr erwachsene Teilnehmer (wenn sie nicht alle durch „Baby“ abgeschreckt wurden).

2 Responses so far.

  1. Robert sagt:

    Wenn ich so durch die Bilder gucke, dann sehe ich bis auf die Lehrerinnen und Pete gar keine Erwachsenen. Gibt es denn in Gongshan keine attraktiven jungen Maenner, die Englisch lernen wollen?

  2. Punguin sagt:

    We Are Young? Aber hoffentlich mehrstimmig 😉 Und Justin Bieber… Das nenne ich Engagement! Mein Musiktipp der Woche: „Duibuqi“ von den Transitions. Haben wir im Unterricht gehört, seitdem hab ich einen furchtbaren Ohrwurm…

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