Bingzhongluo – Klappe die Zweite

Donnerstag, 07.02.2013

Am Sonntag, den 03.02., haben wir die drei Liukuler dann nach Bingzhongluo begleitet. Jeder Besuch wird dort hingeschickt, weil es einfach so schön ist und so haben wir uns erneut die 怒江第一弯 (die erste Biegung des Nujiang), das 石门关 (Steintor) und den 茶马古道 (den alten Teeweg) angeschaut (wundert euch also nicht, wenn euch die Gegend irgendwie bekannt vorkommt, aber Bilder müssen halt einfach sein ;)…).

Die ganze Gruppe vor der ersten Biegung des Nujiang (怒江第一弯)

Die ganze Gruppe vor der ersten Biegung des Nujiang (怒江第一弯)…

… und auf dem alten Teeweg (古马茶道)

Das Höhepunkt des Tages kam jedoch, als wir uns eigentlich bereits wieder auf dem Heimweg befanden: wir hatten uns für den Tag einen Minibus gemietet und unser Fahrer – genannt der Gnom, weil er so klein ist und seine Haare so lustig zu Berge stehen (der gleiche, der uns damals auch zu unserer Kleiderverteilung in 迪麻洛 Dimaluo gefahren hat) – hielt plötzlich am Straßenrand und meinte hier sollen wir den Berg runterklettern… Wir waren erst einmal etwas perplex, weil wir wirklich mitten im Nirgendwo gehalten haben, kletterten aber trotzdem los. Nach kurzer Zeit meinte Nadja dann plötzlich „huch, da ist ja ein Teich“ und keine Minute später kamen die ersten Aufschreie der Personen weiter vorne – Aufschreie des Entzückens natürlich. Ohne es zu ahnen standen wir nämlich plötzlich vor einem Wasserfall, der zwar nicht durch seine Höhe beeindruckte, aber insgesamt einfach sehr schön war: Das Wasser fällt treppenartig den Berg herab, alles was dort wuchs oder in das Wasser gefallen ist wurde mit einer Schicht aus Kalk überzogen und das Moos außen herum leuchtete in einem unglaublich intensiven Grün.

Auch wenn es vielleicht so aussehen mag, wir haben uns hier nicht mit Photoshop reinretuschiert 😉

Ich glaube es war so besonders toll, weil einfach keiner von uns mit einem solchen Anblick gerechnet hat und so befanden wir uns noch immer in Hochstimmung, als wir weiter Richtung Gongshan fuhren. Unser Plan den Fahrer zum Dank zum Essen einzuladen ging dafür dann wieder komplett schief, denn er wollte einfach nichts davon hören und lud uns stattdessen zu sich nach Hause ein. Also haben wir wohl oder übel zugesagt und im Stillen beschlossen ihm einen ordentlichen Bonus auf die Fahrtkosten draufzuzahlen.

Im Nachhinein hat es sich aber auf jeden Fall auch gelohnt zuzusagen, denn das Essen welches er uns gekocht hat war, wenn auch scharf, wirklich sehr lecker und es gab zwar Bier zum Anstoßen, aber darüber hinaus auch Orangenlimonade. Darüber waren wir besonders froh, weil das hier einfach keine Selbstverständlichkeit ist.^^ Außerdem haben wir so auch noch seine Frau getroffen und seinen 2 Monate alten Sohn bewundern dürfen. 🙂

Zum krönenden Abschluss wollten wir dann alle zusammen auf unserem Dach übernachten und haben uns da oben schon häuslich eingerichtet: Kerzen, die etwas Lagerfeuerstimmung verbreiten – Bodenplatten, Schlafsäcke und Decken als kuschelige Betten usw… nur um nach ca. einer Stunde Schlafe von den ersten Regentropfen geweckt zu werden. Schade wars, aber wir geben nicht auf, die warme Zeit hat hoffentlich gerade erst angefangen und die Regenzeit lässt hoffentlich noch etwas auf sich warten! 🙂

Und hier noch einige weitere Bilder des Tages:

„Kurz“ vor der Abfahrt – noch mekt man uns nicht an, dass wir etwa eine Stunde später noch immer auf unseren Busfahrer warten, aber immerhin das Warten hat sich gelohnt…

… und wir hatten in Bingzhongluo sogar unser eigenes kleines Stückchen Tibet/Shangri-la…

… wobei es so scheint als würden sie hier vielleicht doch ein klein wenig anders huldigen als dort… aber vielleicht ist das ja für den Bananenkönig? Wer weiß… 😉 (P.s.: Für diejenigen unter euch, die nicht wissen wer der Bananenkönig ist: http://www.youtube.com/watch?v=tBLq5rau7NI)

Und zu guter Letzt noch mehr kurioses am Rande: An der Straße oberhalb des Wasserfalls ist scheinbar auch die außerörtliche Autowaschstation zu finden (mitten im Nirgendwo), denn als wir dort anhielten putzten zwei junge Männer gerade ein Auto und als wir zurückkamen waren daraus zwei Motorräder geworden… Natürlich, kalkhaltiges Wasser wäscht das Spülmittel leichter ab, aber um in die Stadt zu kommen müssen sie doch wieder über Schotterstraßen fahren… deshalb erschließt sich mir der Sinn/Nutzen nicht ganz^^

Wir hatten also insgesamt sehr viel Spaß 🙂

 

 

One Response so far.

  1. Robert sagt:

    Diese Wasserfall-Terrasse sieht ja toll aus 🙂

Leave a Reply